Offener Brief an die politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen in Hessen und der Wetterau
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Nacht des 31.3.2016 wurde ein Anschlag auf ein Ladenlokal des AfD-Landes- und Kreisvorstandsmitglieds Andreas Lichert in Karben verübt und hier dokumentiert. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber der Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro.
In lokalen Medien wurde darüber berichtet, beispielsweise in der Frankfurter Neuen Presse hier und hier oder der Frankfurter Rundschau. Eine Woche ist seitdem vergangen.
Wie haben Parteien, Kirchen und Vereine, also Sie, reagiert? Gar nicht!
Stellen Sie sich die Frage, ob Sie genauso wenig reagiert hätten, wenn eine Flüchtlingseinrichtung oder ein Büro Ihrer Partei auf identische Art und Weise angegriffen worden wäre.
Wir alle kennen die Antwort.
Aber Sie müssen erklären, warum Sie mit zweierlei Maß messen, warum Ihnen manche Bürger und ihr Besitz offensichtlich egal sind, während Sie in anderen Fällen Gewalt verurteilen. Einseitige Gewaltverurteilung ist jedoch unglaubwürdig, parteiisch und untergräbt dadurch das Vertrauen der Bürger.
Wir fordern daher alle Parteien und zivilgesellschaftlichen Institutionen auf, sich unmissverständlich gegen jede Form politisch motivierter Gewalt auszusprechen, egal von welcher Seite und mit welchem ideologischen Feigenblatt sie gerechtfertigt wird.
Moliere wird der Satz zugeschrieben „Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ In einer Zeit in der unsere Gesellschaft immer mehr verroht und das Gewaltpotenzial steigt, kann auch Schweigen „geistige Brandstiftung“ sein, da sich die Täter durch die „stille Zustimmung“ ermutigt fühlen.
Wenn nicht alle gesellschaftlichen Akteure konsequent Gewaltfreiheit einfordern, ist es nur eine Frage der Zeit bis es zu gezielter Gewalt gegen Menschen kommt.
Werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und nehmen Sie Stellung.
Landesvorstand AfD Landesverband Hessen