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Kniefall vor dem politischen Islam

Pressemitteilung 17.11.2021

Groß-Gerauer AfD-Kreistagsfraktion übt harsche Kritik am geplanten Muezzin-Ruf in Raunheim. Raunheim steht kurz davor, nach Köln als zweite deutsche Kommune in die Geschichte einzugehen, die den islamischen Gebetsruf (Muezzin-Ruf) offiziell gestattet. Die „Frankfurter Neue Presse“ berichtet: „In Raunheim gibt es mit dem marokkanischen Freundschaftskreis und dem türkischen Kultur- und Bildungsverein zwei muslimische Gemeinden und zwei Moscheen, aber kein Minarett und keinen Muezzin. Die beiden muslimischen Gemeinden beantragten nun im Rathaus die Genehmigung des hörbaren Gebetsrufes über eine Ton-Anlage.“ Bürgermeister Thomas Jühe (SPD) zeigte sich diesem Ansinnen der in Raunheim lebenden Moslems gegenüber sehr aufgeschlossen, die Stadtverordnetenversammlung wird nun entscheiden, ob immer freitags zum traditionellen islamischen Wochengebet sowie täglich während des Fastenmonats Ramadan der Muezzin-Ruf in Raunheim erklingen darf.

„Kritische Worte: Fehlanzeige. Die Regierenden in Raunheim scheinen sich einig in ihrem Kniefall vor dem politischen Islam. Im Zeichen einer falsch verstandenen Toleranz und unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit soll nach Köln nun auch in Raunheim einer Ideologie Tür und Tor geöffnet werden, die mit unseren westlichen Freiheits- und Frauenrechten nichts gemein hat“,so die AfD-Fraktionsvorsitzende Irmgard Horesnyi. Da in der kommunalpolitischen Debatte kaum bis gar keine kritischen Stimmen zu hören sind, nimmt die Groß-Gerauer AfD-Kreistagsfraktion nimmt dies zum Anlass, die durchaus vorhandenen Vorbehalte gegen den öffentlichen Muezzin-Ruf einmal darzulegen.

Soziologin und Islam-Expertin Necla Kelek stellte vor dem Hintergrund der Muezzin-Rufe in Köln fest: „Die Bilder zeigen eigentlich alles: Wenn Allahu Akbar gerufen wird, kommen Männer zusammen. Die Männer, die ihre Frauen zu Hause haben.“ Diese Frauen sollen gemäß der Religionsvorstellungen ihrer Männern keinen Platz in der Öffentlichkeit erhalten – „daher auch das Kopftuch, falls sie sich in der Öffentlichkeit bewegen sollten“, so die Islam-Expertin Kelek. „Ausgerechnet eine Frau als Oberbürgermeisterin bestätigt diesen Männern, dass dieses Gesellschaftsbild in Ordnung ist – mitten unter uns.“

Den in Köln, aber auch in Raunheim nun zu hörenden Vergleich des Muezzin-Rufs mit Kirchenglocken hält Kelek ebenso für verfehlt, da der islamische Gebetsruf eine „Ideologie“ aussende. Der Muezzin-Ruf verkündet beispielsweise: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah“ oder „Allahu Akbar“ (Gott ist groß). Islam-Expertin Kelek dazu: „Allahu Akbar rufen auch die Terroristen. Eigentlich gehört Allahu Akbar in unserem Wortschatz mittlerweile verboten – weil es von Islamisten, Terroristen, Attentätern benutzt wird.“

Michael Bertrams, Ex-Präsident des NRW-Verfassungsgerichtshofs, nannte den Kölner Vorstoß einen „politischen Triumph ersten Ranges“ für Recep Tayyip Erdogan, weil die vielen Ditib-Moscheen in der Domstadt der „verlängerte Arm“ der türkischen Religionsbehörde seien. Den Verfassungsrechtler treibt um, wozu die Muezzins aufrufen: „Welche Botschaften werden dort in den Predigten beim Karfreitagsgebet verkündet?“ Der Integrationsexperte Ahmad Mansour fand ebenso deutliche Worte über den Präzedenzfall in Köln: „Es geht nicht um ,Religionsfreiheit‘ oder ‚Vielfalt‘, wie Bürgermeisterin Reker behauptet. Die Betreiber der Moscheen wollen Sichtbarkeit. Sie feiern den Muezzin als Machtdemonstration über ihre Viertel.“

Der CSU-Politiker Michael Kuffer stellte klar: „Das ist ein völlig falsches Verständnis von Liberalität, von Integration. Ich halte das für verheerend. Wir lassen uns, wenn wir diesen Weg gehen, von Ditib geradezu veräppeln.“ Und sogar die nordrhein-westfälische Staatssekretärin für Migration, Serap Güler, äußerte Bedenken. Die bekennende Muslimin mit CDU-Parteibuch sagte, für sie sei der Ruf gar kein integraler Bestandteil ihrer Religion. Die ganze Diskussion sei „nicht hilfreich für das gesellschaftliche Miteinander“.

Es sei auch noch einmal daran erinnert, was der heutige türkische Staatspräsident Erdogan 1998 als Istanbuler Bürgermeister bei der Rezitation eines Gedichtes öffentlich äußerte: „Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ Außerdem hatte er damals erklärt: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.“

Die AfD-Kreis- und Fraktionsvorsitzende Horesnyi resümiert: „All diese Stellungnahmen zeigen zwar deutlich auf, dass es durchaus Kritik am islamischen Gebetsruf in deutschen Kommunen gibt. Doch berufen sich diese Mahnungen fast durchweg auf den Konflikt zwischen anti-modernem Islam und westlichen Freiheitsrechten. Fernab dieser Konfliktlinie wird ein Argument aber nicht hervorgebracht: Deutschland ist ein religiös, kulturell und historisch christlich geprägtes Land. Die falsch verstandene Toleranz gegenüber der Ausbreitung islamischer Riten ist Ausdruck einer kulturellen Selbstaufgabe und auch der Verachtung der tonangebenden Politiker für die eigene, die deutsche Kultur.“