von Ingo Hensel
Ursprünglich bekamen Riedstädter Kreistagsabgeordnete zur Amtseinführung von Bürgermeister Marcus Kretschmann am 28.3.2017 eine Einladung mit 5min Redezeit. Am 25.3. teilte man mit, dass man wegen zu vieler Redebeiträge die Redezeit für die Kreistagsabgeordneten wieder gestrichen habe. Hier nun die Rede, die ich gehalten hätte:
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren, sehr geehrter Herr Bürgermeister Kretschmann, liebe Gäste,
am 27. November 2016 wählten die Riedstädter Bürger einen neuen Bürgermeister. Mit Marcus Kretschmann entschied ein bis dato kommunalpolitisch eher unbekannter Bewerber das Rennen um das Bürgermeisteramt in unserer Heimat Riedstadt für sich. Er stach in seinem Wahlkampf die Konkurrenten nach und nach aus, Konkurrenten, die für die Bürger offenkundig zu einem etablierten Parteienfilz gehören, den sie in Riedstadt satt haben.
Bereits der Amtsvorgänger Werner Amend zog in das Goddelauer Rathaus als parteiloser Bürgermeister ein, mit Marcus Kretschmann folgt ihm zugegebenermaßen ein von der CDU unterstützter Kandidat, doch – wie bereits erwähnt – ein Mann, der neu in der Riedstädter Politik ist und sich nicht von Parteiinteressen vereinnahmen lassen will.
Die Bürger in Crumscht, Golle, Erwelle, Le’em und Wolfskehle wollen eben keine verkappten Berufspolitiker, wie dies jahrzehntelang kommunalpolitisch gang und gäbe war, sondern sie wollen bodenständige Typen. So ein Typ ist Marcus Kretschmann.
Doch Worten müssen auch Taten folgen – die Erwartungen sind durchaus hoch, der Wahlkampf-Slogan von Marcus Kretschmann „Auch unangenehme Themen müssen angesprochen werden“ wird ein Maßstab sein, um die Arbeit des Neu-Bürgermeisters zu bewerten.
Allein die gewaltige Aufgabe, den fatalen Folgen des weiterhin andauernden Flüchtlings-Ansturms auch hier in Riedstadt Herr zu werden, wird ein solcher Gradmesser werden. In dem vom Kreis Groß-Gerau im Januar vorgelegten Dokument „Aufnahmesoll 2017 unter Berücksichtigung der Mehr- oder Minderaufnahmen aus den Vorjahren“ wurde ersichtlich, dass Riedstadt in diesem Jahr noch 272 Flüchtlinge unterbringen muß – eine Mammutaufgabe. Im gesamten Landkreis hat nur das wesentlich größere Rüsselsheim mehr aufzunehmen!
Bei Bewältigung von derlei Großprojekten wird sich das Format des neuen Bürgermeisters zeigen. Ob er vielleicht sogar den von uns erhofften Mut haben wird, gegen behördliche Vorgaben von oben offensiv vorzugehen und die gesamte Flüchtlings-Verteilung auf jedes noch so kleine Dorf in Frage zu stellen, ist zwar eher unwahrscheinlich. Es wäre Herrn Kretschmann aber jedenfalls zu wünschen. Dies wäre zwar politisch höchst inkorrekt, aber dafür zum Wohle der Riedstädter Bürger. Denn dann könnte auch mit gutem Gewissen auf die nächste Erhöhung der Grundsteuer B verzichtet werden, einer Steuer, die indirekt für die Finanzierung des Asyl-Ansturms in den Städten und Gemeinden aufgewendet wird.
Wir, die Vertreter der AfD im Kreis Groß-Gerau, wünschen dem neuen Riedstädter Bürgermeister Marcus Kretschmann die notwendige Durchsetzungskraft, Beharrlichkeit und Standfestigkeit, um seine Vorstellungen einer Politik für die heimischen Bürger Riedstadts durchzusetzen.
Herr Bürgermeister, Ihnen alles Gute, viel Erfolg und reichlich Schaffensfreude bei Ihrer neuen Aufgabe.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.