von Thorsten Blümlein, Mitglied AfD Fraktion / Sozialausschuss
Am 29.03.2017 fand die Kreisgesundheitskonferenz zum Thema Kindergesundheit statt. Den einführenden Impulsvortrag zur KiGGS Studie, der Studie zur Gesundheit von Kindern in Deutschland, hielt Herr Dr. Benjamin Kuntz vom Robert-Koch-Institut Berlin, die Überschrift lautete „Gesundheitliche Ungleichheit im Kindes- und Jugendalter – Wie soziale Herkunft die Gesundheitschancen beeinflusst“.
Im Anschluss an diesen informativen Vortrag konnte man verschiedene Arbeitskreise belegen, die sich mit folgenden Themen beschäftigten: Sprachförderung, Bewegungsförderung, gesunde Ernährung, kinderärztliche Versorgung, Kinderschutz sowie NORAH-Lärmstudie.
Ich selbst besuchte die Arbeitskreise Sprachförderung und Kinderschutz.
Bei erstgenanntem war zentrales Thema das schlechte Abschneiden der Kinder im Kreis Groß-Gerau bei der sprachlichen Entwicklung im hessenweiten Vergleich. Dies geht aus dem jüngsten Bericht des Kreises zur Kindergesundheit hervor. Man war sich einig, dass es nachweisbar wäre, dass Sprachprobleme etwa beim Nachsprechen von Wörtern und Sätzen desto geringer ausfallen, je länger die Kinder, und hier gerade besonders die mit Migrationshintergrund, eine Kita besucht haben. Auch wurden Programme vorgestellt, die zur Behebung solcher sprachlichen Defizite hilfreich sein sollen.
In der AG Kinderschutz wurde das Augenmerk auf die Tätigkeit der Schulpsychologen geworfen. Auch hier gab es für mich sehr interessante Beiträge der Teilnehmer, insbesondere jener aus der Praxis.
Zum Ende der Kreisgesundheitskonferenz kamen wieder alle Teilnehmer zur Abschlussveranstaltung im Büchnersaal des Landratsamtes zusammen. Die AGs stellten sich mit ihren Leitenden nochmals vor und gaben Ergebnisse sowie gewonnene Erkenntnisse wider.
Mein Resümee, das ich auch aus Gesprächen mit Teilnehmern aus der Praxis ziehe, ist folgendes: Für den Kreis sehe ich es als eine Notwendigkeit an, sich mit der Problematik des hohen Anteils an Kindern mit Migrationshintergrund und den daraus resultierenden Problemen zu befassen. Vordergründlich die sprachliche Entwicklung, die sich natürlich auch auf die Lernfähigkeit und damit auf die Chancen im späteren Berufsleben auswirken. Wobei man sagen muss, dass sich auch bei Kindern ohne Migrationshintergrund sprachliche Defizite, zum Glück nur im geringen Maße, feststellen lassen, zum Beispiel durch schwindenden Sprachschatz. Wie mir eine Kindergärtnerin sagte, ist es schwer über eine Trauerweide zu sprechen, wenn die Kinder gar nicht wissen, was das ist: traurig.